Hort des Wissens und barocke Schatzkammer
Die Münzsammlung Fürst Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt
Dr. Wolfgang Steguweit (Gotha)
Die kleine Schwarzburger Residenz Arnstadt nahm um 1700 auf einem besonderen Gebiet der Kunst und Kultur einen Spitzenplatz ein. Fürst Anton Günther II. (geb. 1653, reg. 1681-1716) trug ein universal angelegtes Münzkabinett zusammen, in dem die „Welt“ präsent war.
Während auf den Feldern der europäischen Politik Kriege wüteten, entstand hier ein Kosmos in Gold, Silber und Bronze, der Herrscher und Ereignisse friedlich vereinte, Zeugnis von Kunst, Kultur und Gelehrsamkeit im Miniaturformat der Münze und Medaille ablegte. Herausragende Gelehrte aus Paris und Stockholm berief der fürstliche Sammler als Betreuer, ließ von mehreren tausend Preziosen Bildinventare in Form fotografisch getreu anmutender lavierter Federzeichnungen anfertigen.
Am Ende seines Lebens verkaufte er seine auf 20.000 numismatische Kostbarkeiten angewachsene Sammlung mit dem Betreuer und den Inventaren komplett an den Gothaer Herzog Friedrich II. (1691-1732) von Sachsen-Gotha-Altenburg zu einem stolzen Preis.
Der Vortrag würdigt den Arnstädter fürstlichen Sammler auch im Kontext zu seinem Gothaer fürstlichen Sammler und stellt eine Auswahl bedeutendster Stücke in Gold und Silber aus Renaissance und Barock vor.
Der Referent war von 1971-1988 Direktor des Münzkabinetts der Museen der Stadt Gotha und danach bis zum Ruhestand 2009 Hauptkustos und stellv. Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin. Er ist Mitglied der Historischen Kommission für Thüringen und Vorsitzender des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha.
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