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Veranstaltungen

Veranstaltung 

Titel:
Internationales Arbeitskolloquium zum Thema „Schmelzzimmer“
Wann:
Freitag, 28.08.2015 - Samstag, 29.08.2015 
Wo:
Schlossmuseum Arnstadt - Arnstadt
Kategorie:
Schlossmuseum

Beschreibung

Ein Kleinod besonderer Bedeutung ist das Schmelzzimmer im Arnstädter Neuen Palais. Seit 17 Jahren ist es der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Einst diente es vermutlich als Audienzzimmer. Es besitzt eine von weltweit drei Wandbespannungen, die noch an gleicher Stelle wie zur Entstehungszeit im 18. Jahrhundert angebracht sind. Zwei davon befinden sich in Deutschland (das Parade- oder Prunkschlafzimmer des Erbprinzen Ludwig Georg von Baden-Baden in Schloss Favorite in Rastatt) und eines in Russland (das Glasperlenkabinett des Chinesischen Schlosses in Oranienbaum bei St. Petersburg, eingerichtet für die spätere Zarin Katharina die Große).

Das Audienzzimmer in Arnstadt im Neuen Palais ist eines der frühen Beispiele dieser äußerst exklusiven Ausstattungsmode, die nur wenige Jahrzehnte die Interieurs des europäischen Hochadels prägten.
 
In einem Arbeitskolloquium am 28. und 29. August 2015, mit Wissenschaftlern und Gästen aus Amerika, der Schweiz und Deutschland soll der Bedeutung dieses bemerkenswerten Raumes nachgegangen werden, Restaurierungsvarianten diskutiert und aus dem Erfahrungsschatz verschiedener Wissenschaftler geschöpft werden.

Zum Dahinschmelzen – Taft, Flitter, Stickereien im „Schmelzzimmer“ des Neuen Palais‘ in Arnstadt

Panelen Schmelzzimmer
Ansicht zweier von insgesamt 13 Panelen der seidenen Wandbespannung

„Wissen Sie, Arnstadt und sein Schlossmuseum kommen mir vor wie Dornröschen – sie müssen wach geküsst werden!“, so ein Besucher in einem Gespräch. Das hört man nicht gern, weiß man doch, was man hat. Aber genau dieser Satz beschreibt auch das Potential des Hauses: Wunderschön – doch unbekannt! Als größte Stadt des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen wurde Arnstadt von Elisabeth Albertine (1693-1774), Gemahlin Fürst Günthers I. (1678-1740), als Witwensitz bestimmt. Zwischen 1729 und 1734 wurde das Neue Palais errichtet – eine Dreiflügelanlage, die mit einem Marstall im Westen abgeschlossen wurde. Das Schloss erhielt eine reiche Ausstattung – sein Porzellankabinett gehört heute zu den wenigen, deren Innenausstattung und Objekte seit dem 18. Jahrhundert nahezu unverändert und von Kriegswirren unberührt überstanden haben. Generationen danach haben es nicht angetastet. So können noch heute Besucher und Wissenschaftler von internationalem Renommee begeistert und mit leuchtenden Augen dieses Kleinod erleben: Etwa 1.000 chinesische und japanische Porzellane werden auf fast 800 vergoldeten Konsolen präsentiert. Bedeutend ist auch der kleine aber feine Bestand Meißner Porzellane, die in ihrer Komplexität weltweit einzigartige barocke Puppenstadt „Mon plaisir“ und die Brüsseler Bildteppiche aus dem 16. Jahrhundert. Das Neue Palais in Arnstadt und seine historischen Repräsentationsräume der Beletage werden seit 1991 umfassend saniert.

Ein anderes kostbares Kleinod wartet noch auf seine Restaurierung. Das sogenannte Schmelzzimmer ist leider seit Schließung des Nordflügels für den Publikumsverkehr nicht mehr erlebbar. Dieses ehemalige Audienzzimmer besitzt eine von weltweit drei Wandbespannungen, die noch an gleicher Stelle wie zur Entstehungszeit im 18. Jahrhundert angebracht sind. Zwei davon befinden sich in Deutschland (das Parade- oder Prunkschlafzimmer des Erbprinzen Ludwig Georg von Baden-Baden in Schloss Favorite in Rastatt) und eines in Russland (das Glasperlenkabinett des Chinesischen Schlosses in Oranienbaum bei St. Petersburg eingerichtet für die spätere Zarin Katharina die Große).
Das Audienzzimmer in Arnstadt im Neuen Palais ist eines der frühen Beispiele dieser äußerst exklusiven Ausstattungsmode, die nur wenige Jahrzehnte die Interieurs des europäischen Hochadels prägten. Der rote Taft, verziert mit Applikationen aus Seide, Stickereien und Flitter (der sogenannte Schmelz) wird erst nach aufwändigen Restaurierungen den Betrachter wieder in seinen Bann ziehen können. Die mit verschiedenfarbigen Glasperlen reich bestickte Wandbespannung wurde nicht eigens für dieses Gemach angefertigt. Es handelt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um eine „Nachnutzung“. Doch seit seiner Anbringung im 18. Jahrhundert wurde an der Ausstattung des Raumes mit seinen textilen Wandbespannungen in Kombination mit Dorotheenthaler Fayencefliesen nichts Grundlegendes geändert. Es ist ein besonders glücklicher Umstand, dass die Modernisierungsbestrebungen und Anpassungen an die jeweilige Mode an diesem Raum wie auch am Porzellankabinett spurlos vorübergingen. Damit beherbergt Arnstadt neben bedeutenden Sammlungsbeständen auch Raumausstattungen von europäischem Rang, die Wissenschaftler auf Grund ihrer Authentizität begeistern und Besucher in Hinblick auf die Pracht immer wieder in Erstaunen versetzen.

Antje Vanhoefen

Veranstaltungsort

Karte
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Veranstaltungsort:
Schlossmuseum Arnstadt