Eine Reise durch das Werk von Horst Hausotte
Der „Kunstraum Thüringen“ nach dem Zweiten Weltkrieg
1948 – nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft – kam Horst Hausotte nach Weimar, in die damalige Landeshauptstadt von Thüringen. Weimar von der Zeit des Nationalsozialismus und durch den Zweiten Weltkrieg schwer mitgenommen (man denke nur an Weimars Position als „Neugestaltungsstadt“ im Dritten Reich und der daraus resultierenden städtebaulichen Katastrophe Gauforum) wurde nach 1945 zum Kunstzentrum in Thüringen. Anknüpfend an die Lehrtradition der Großherzoglichen Kunstschule und des Bauhauses wurde die neukonstituierte Hochschule für Baukunst und bildende Künste unter der Leitung Hermann Henselmanns Ende 1946 eröffnet. Nur fünf Jahre später wurde die Abteilung Bildende Kunst geschlossen. Der Bedeutungsverlust der Region Thüringen als „Kunstraum“ war programmiert. Die Kunst- und Kulturpolitik in der DDR und ihren Bezirken war rigide und griff weit in das künstlerische Schaffen ein – die logische und unmittelbare Folge war zum einen der Weggang von bildenden Künstlern aus einem Staat, der (wieder) festlegte, was Kunst aussagt und wie sie auszusehen hat. Zum anderen das Ausweichen in z.B. politisch schwer zu vereinnahmende Bildsujets wie die Landschaft oder letzten Endes die Anpassung an den nunmehr vorgegebenen Rahmen. Zwischen den drei grob beschriebenen Wegen gab es viele und sehr individuelle Varianten, als Künstler mit der Formalismus-Debatte (Ende der 1940er bis Anfang der 1950er Jahre), dem Bitterfelder Weg (wegweisend die Bitterfelder Konferenzen von 1959 und 1964) und schließlich der „Vielfalt und Weite“ (seit 1971) umzugehen. Hier erhalten Sie alle Informationen.
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