Foto: Thomas Wolf, Gotha
13. Mai - 16. April 2023
Die feierliche Eröffnung findet am Freitag, 13. Mai 2022, 19 Uhr, im Schlossmuseum statt. Sie sind herzlich eingeladen.
Die Ausstellung präsentiert an den vier Standorten Glasobjekte aus dem ehemaligen Besitz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg sowie Grabungsfunde unter verschiedenen Aspekten der Zusammensetzung, Herstellung, Veredelung, Nutzung und Bedeutung. Das Glas der Schwarzburger ist das Ergebnis der Forschungen des Verbundprojekts »Glas in Thüringen zwischen 1600 und 1800« (Justus-Liebig-Universität Gießen, Kulturbetrieb der Stadt Arnstadt und TU Bergakademie Freiberg) und entstand in Kooperation mit dem Schwarzburger Museumsverbund. Die Ausstellung besteht aus vier Teilen, die an den vier Orten und als digitale Ausstellung besucht werden kann.
Der Fokus der Ausstellung in Arnstadt liegt auf höfischen Luxusobjekten. Dazu zählen die erstaunliche Zitrone aus venezianischem Glas, geschnittene und geschliffene Pokale, Spiegel und Kronleuchter. Eine Besonderheit stellen die Glasminiaturen der Puppenstadt Mon plaisir dar. Ein zweiter Themenschwerpunkt liegt auf frühneuzeitlichem Laborglas.
Die Herstellung von Glas, bekannt seit der Antike, entwickelte sich in der Frühen Neuzeit zu einer Hochtechnologie. An verschiedenen Orten Europas entstanden Zentren der Glasherstellung. Auch der Thüringer Wald war wegen der Holzvorkommen ein idealer Standort für Glashütten. Das weitgehend geheime Wissen um die Inhaltsstoffe der Glasmasse und die Fertigungstechniken befand sich in der Hand weniger Familien. Dies änderte sich mit der Verschriftlichung der Vorgehensweisen im ausgehenden 17. Jahrhundert. Die Grafen und Fürsten von Schwarzburg vergaben Privilegien für den Betrieb von Glashütten. Sie profitierten von den daraus erzielten Steuern und Zöllen und versorgten zugleich ihre eigenen Höfe in Arnstadt, Rudolstadt und Sondershausen mit Glas. In diesen Hütten entstand Hohl- und Flachglas nicht nur aus grünem Thüringer Waldglas, sondern in vielen verschiedenen Qualitäten und Farben. Das Sortiment reichte dabei von einfachen bis zu luxuriösen Gegenständen für den alltäglichen Gebrauch wie auch für besondere Anlässe. Glas war wegen seiner ungewöhnlichen Transparenz begehrt und kostbar.
Faltblatt zur Ausstellung (PDF, 2 MB)