Sonderausstellung vom 02.05.-14.11.2021
Im Rahmen des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ wird vom 2. Mai bis 14. November die Ausstellung „Jüdische Familien aus Arnstadt und Plaue“ im Schlossmuseum Arnstadt gezeigt.
Die Sonderausstellung dokumentiert die bewegende Geschichte der jüdischen Mitbewohner in den Städten Arnstadt und Plaue von den Anfängen im Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert.
Die erste urkundliche Erwähnung von jüdischen Einwohnern in Arnstadt stammt aus dem Jahr 1273. Bei den Pestpogromen 1349 kamen (fast) alle in Arnstadt lebenden jüdischen Bürger ums Leben. Jüdische Familien, die sich im 15. Jahrhundert in Arnstadt und in Plaue angesiedelt hatten, wurden im Jahr 1441 vertrieben. Erst um 1830 siedelte sich eine kleine jüdische Gemeinde in Plaue an, die dort auch eine Begräbnisstätte erhielt. Ab 1874 zogen die ersten jüdischen Kaufleute nach Arnstadt. Die Stadt erlebte zu diesem Zeitpunkt einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Sie war zu einem beliebten Kurort geworden, der viele Gäste in die Stadt lockte. Im Jahr 1884 wurde eine Synagogengemeinde mit Sitz in Arnstadt gegründet und 1913 die Synagoge in der Krappgartenstraße geweiht, welche in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde.
Während der NS-Diktatur erfolgte erst der wirtschaftliche und soziale Ausschluss der jüdischen Bürger aus der deutschen Gesellschaft, dann die Vertreibung und Ermordung. Die Stolpersteinverlegungen erinnern heute an ihre Schicksale.
Zur Ausstellung entstand ein Katalog im Eckhaus-Verlag, ISBN 978-3-945294-41-3, € 19,90
Die Eröffnung der Ausstellung fand digital statt: