Frank Steenbeck ist Absolvent der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein. Für ihn gilt (wie für viele andere Künstler auch): Handwerkliches Können ist die Grundlage aller künstlerischen Gestaltung, des Schaffensprozesses und somit des Kunstwerks als „Endprodukt“. In Jena lernte Frank Steenbeck das Zeichnen bei Einhard Hopfe und ging bei Wolfgang Philler in die Töpferlehre. Auf der Burg Giebichenstein in Halle waren Heidi Manthey und Gertraud Möhwald seine wichtigsten Lehrerinnen. Noch heute setzt er sich – kritisch hinterfragend – mit den in dieser prägenden Phase erworbenen Kenntnissen und Lehrsätzen auseinander. Reibt sich an den „Dogmen“ seiner Lehrmeister und Lehrmeisterinnen.
Ein Kunstwerk entsteht: Dabei sind handwerkliches Können, künstlerische Technik, geistige Durchdringung und selbstverständlich Talent Grundvoraussetzung, um ein künstlerisches Objekt zu schaffen. Immer wieder stellt sich Frank Steenbeck den Themen: Was ist Kunst? Was ist ein Kunstwerk? und Wer ist ein Künstler?
Er stellt die Frage nach dem Material, nach der Technik, dem Sujet und lässt sich ein auf die (kunst)historische Befragung seiner Werke. Sucht nach Vorbildern, erkundet stilistische Ausdrucksformen, findet Themen und Inspiration in der Gegenwart genauso wie in den Artefakten Jahrtausende alter Hochkulturen so zum Beispiel dem Ägyptischen Reich oder der geometrischen griechischen Vasenmalerei. Zwar kann sich Frank Steenbeck mit dem Kunstbegriff nach Goethe, Winckelmann oder Schiller identifizieren, jedoch stellt er dem „Zwecke der Erbauung“ auch häufig den praktischen Nutzen an die Seite.
Die Ausstellung genauso wie der Katalog geben Einblick in Steenbecks künstlerisches Œuvre. Im Mittelpunkt stehen die Themenkreise Mensch, Meer und Landschaft. Gezeigt werden Werke der Malerei, Plastik, Grafik und Gefäßkeramik. Exemplarisch werden einzelne Motive seiner Werke in den kunsthistorischen Kontext gesetzt.
Ausstellungseröffnung am 27. März 2015, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 28. März bis 21. Juni 2015
Foto: Thomas Wolf, Gotha
Foto 0998: Linoldruck, 4-fach