Tragende Säulen des Musiklebens um 1700 waren die Kirchenmusik, die städtische sowie die höfische Musikkultur. Kirchliche und schulische Musikpflege waren untereinander eng verzahnt. In den Städten übernahmen meist die Schulchöre die Funktion der Kantorei - so auch in Arnstadt. In der Neuen Kirche und der Oberkirche sangen der Choro Musico und die Kurrende. Beide Chöre wurden aus Schülern des Lyzeums gebildet. Musik und Chorgesang hatte in den Schullehrplänen einen hohen Stellenwert.
Höhepunkte im Musikleben der Zeit, die vor allem durch lokale Begebenheiten und Traditionen geprägt waren, dürften jene Gelegenheiten gewesen sein, anlässlich derer höfische, städtische und schulische Musikaktivitäten zusammengeführt wurden. In den Stadtkirchen waren das die Gelegenheiten für einen Bürger, gehaltvolle Musik zu erleben.
Die Ausstellung wird bereichert durch eine Es-Alt-Barockposaune, ein Nachbau der Meisterwerkstatt für Metallinstrumente Voigt, Markneukirchen, nach dem Vorbild der Nürnberger Instrumentenbauer Ehe des 18. Jahrhunderts und einen Bass-Dulcian, ein Nachbau der Firma MOECK. Die Posaune war eines der gebräuchlichsten Instrumente der Stadtmusikanten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Ein Dulcian ist eine Frühform des Fagotts, welches nachweislich Caspar Bach in Arnstadt spielte.