Arnstadt ist nicht nur Bach-Stadt, weil Johann Sebastian Bach von 1703 bis 1707 hier wirkte, sondern vielmehr, weil die Stadt Heimat und Wirkungsstätte seiner Vorfahren war. "Die Bache", wie die Mitglieder der Musikerfamilie genannt wurden, breiteten sich vom Ende des 16. Jahrhunderts in ganz Thüringen und darüber hinweg aus und bestimmtem das Musikleben in jener Zeit entscheidend mit.
Durch vier Generationen kann beinahe lückenlos zurückverfolgt und nachvollzogen werden, wie insgesamt elf männliche Bache als Türmer und Hausmann, Musikantenjunge, gräflicher Hofmusikus, Organist an den verschiedenen Kirchen, Instrumentalis in der Hofkapelle, Stadtmusikdirektor, Komponist oder als Instrumentenbauer in der ehemaligen Residenzstadt tätig waren.
Mit großem handwerklichen Können beherrschten und befruchteten sie in einem Zeitraum von über 100 Jahren das Musikleben von Arnstadt. Die Verbindung zwischen Arnstadt und den Angehörigen der Musikerfamilie Bach wurde 1620 mit der Übersiedlung von Caspar Bach, dem Älteren, von Gotha nach Arnstadt hergestellt. Sie endete 1739 mit dem Tod von Ernst Bach, dem letzten männlichen Nachkomme in Arnstadt.
Bedeutende Bache vor Johann Sebastian Bach in Arnstadt waren:
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Caspar, 1620 der erste der Bach in Arnstadt
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Heinrich, 51 Jahre Organist an der Ober- und Liebfrauenkirche, 1692 in Arnstadt gestorben
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Christoph, Johann Sebastians Großvater, seit 1654 Hof- und Stadtmusicus, 1661 in Arnstadt gestorben
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Johann Christoph, J. Sebastians Onkel, seit 1671 Hof- und Stadtmusicus, 1693 in Arnstadt gestorben