Dauerausstellung „Hörbarer Glaube. Johann Sebastian Bach in Arnstadt“ im Schlossmuseum Arnstadt
Wie die Arnstädter Erfahrungen das Wirken Johann Sebastian Bachs in seinen weiteren Lebensstationen prägten, hat bis in die Gegenwart Generationen von Menschen tief beeindruckt. Er gilt für viele als gleichbedeutend mit Orgelmusik von einzigartiger Virtuosität und geistiger Tiefe. Arnstadt in den Jahren 1703 bis 1707 ist die maßgebliche erste Station für die künstlerische Entwicklung des Organisten und Komponisten: Hier hatte er seine erste Organistenstelle und verwirrte mit seiner kunstvollen Liedbegleitung die Kirchgemeinde. Von hier aus brach er zu einer Studienreise zu Dieterich Buxtehude nach Lübeck auf und überschritt den dafür genehmigten Urlaub um ein mehrfaches. In Arnstadt erlebte er seine erste Liebe.
Arnstadt ist nicht nur Bach-Stadt, weil Johann Sebastian Bach von 1703 bis 1707 hier wirkte, sondern vielmehr auch, weil die Stadt Heimat und Wirkungsstätte seiner Vorfahren war.
Schwerpunkte der Ausstellung sind Bachs Orgelprobe, sein Dienst an der Neuen Kirche, das religiöse Leben um 1700. Herausragendes Exponat ist der originale Orgelspieltisch der Wenderorgel von 1703. Weiterhin vermittelt die Ausstellung Theorie, Biographik und klingende Bezüge zu dem Werk Johann Sebastian Bachs hinsichtlich von Liederkommentaren in hymnologischen Schriften der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Ein Raum ist der Komposition „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 659 gewidmet. Mit visuell unterstützten Hörbeispielen wird eine Möglichkeit geschaffen, Bachs, durch seine Komposition ausgedrücktes Verständnis des Lutherchorals, bis ins Detail hinein zu verfolgen.